CELLESCHE ZEITUNG   02.11.2011

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Foto: P.Müller

Wecker wecken Assoziationen

Unter dem Titel „Kunst hier auch!“ stellen derzeit etwa 80 Künstler in ebenso vielen Geschäften der Celler Innenstadt bis zum 5. November ihre Kunstwerke aus. Die CZ stellt einige der Künstler vor. Heute: Jens Rehberg.

CELLE. Ein Haufen bunter Wecker, in allen erdenklichen Farben, mit den unterschiedlichsten Ziffernblättern, scheinbar willkürlich angeordnet und zusammengeschweißt in einer großen metallenen Schale, die wie ein Bilderrahmen wirkt. Das ist die Installation, mit der sich Jens Rehberg an der Aktion „Kunst hier auch!“ beteiligt.

Der Anblick der stehen gebliebenen Uhren, die Rehberg allesamt auf einen Schlag auf einem Flohmarkt gekauft hat, weckt sofort Assoziationen. „Wann sind die Wecker stehen geblieben? Wo haben sie gestanden? Wen haben die Wecker unsanft aus dem Schlaf geweckt? Wer hat verschlafen und ist zu spät zur Arbeit gekommen, weil der Wecker nicht geklingelt hat?“, nennt Rehberg die Fragen, die vielen in den Sinn kommen, wenn sie auf sein Werk schauen.

Zeit ist eines der Themen, mit denen sich der gebürtige Münsteraner intensiv auseinandersetzt. „Das beschäftigt jeden. Mal hat man zu viel Zeit, dann zu wenig“, so der 45-Jährige, der in der figürlichen Kunst zuhause ist. Sein Handwerkszeug ist dabei vor allem das Schweißgerät. „Ich bin eher der Metaller“, meinte Rehberg, der seit 20 Jahren künstlerisch tätig ist.

Die künstlerischen Vorlieben stehen dabei in Bezug zu Rehbergs beruflichem Leben. Er ist als Mechaniker beim bekannten Celler Blockflötenunternehmen Moeck tätig, kümmert sich dort um die alten Maschinen.

Aus seiner Kunst würde der Westfale gerne mehr machen. „Ein zweites Standbein wäre nicht schlecht“, sagte Rehberg. Ein Wunsch, dessen Erfüllung durchaus realistisch ist. Hat doch Rehberg von seinen Installationen schon die eine oder andere verkauft.

Die Werke von Jens Rehberg sind zu sehen bei Momo in der Schuhstraße 6. Der Künstler ist unter der E-Mail-Adresse jens-rehberg@gmx.de zu erreichen.

Autor: Gunther Meinrenken, geschrieben am: 01.11.2011