CELLESCHE ZEITUNG   03.11.2011

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Foto:P.Müller

Foto. P.Müller

In Stein gebannte Empfindungen

Unter dem Titel „Kunst hier auch!“ stellen derzeit etwa 80 Künstler in ebenso vielen Geschäften der Celler Innenstadt bis zum 5. November ihre Kunstwerke aus. Die CZ stellt einige der Künstler vor. Heute: Norbert Diemert.

CELLE. Wer beim Anblick von Norbert Diemerts „Memorium“ spontan an eine futuristische Zahnbürste denkt, erntet bei dem Bildhauer ein sympathisches Lachen. „Das habe ich schon öfter gehört“, so der 53-Jährige. Doch die Skulptur stellt etwas ganz anderes dar, ist Teil einer kleinen Serie von Figuren, die „denkwürdige Bauten symbolisieren, die versuchen in den Himmel zu wachsen, aber dann gestaucht werden. Sie können versuchen zu wachsen, wie sie wollen, über eine bestimmte Größe kommen sie nicht hinweg“, beschreibt der Künstler den tieferen Sinn seiner Skulptur.

Diemert beschäftigt sich in seinen Werken mit „kleinen Geschichten, mit Empfindungen oder auch Möglichkeiten, die ich versuche in Stein zu bannen“. Dabei bearbeitet er das Material mal schroff, mal hochpoliert, um den Dingen noch mehr Ausdruck zu verleihen und provoziert auch gerne. Etwa wie bei der Figurengruppe „Die Ignoranten“. „Der Mann und die Frau haben etwa vor ihren Füßen liegen, das aus dem gleichen Material ist wie sie selber. Aber sie können dieses Geschenk nicht wirklich wertschätzen. Sie erkennen nicht wirklich das, was sie haben. Deshalb sind sie Ignoranten“, so Diemert, der aus der Wedemark kommt und seit etwa zehn Jahren in Celle lebt.

Der Bildhauer kommt dabei ursprünglich von der Fotografie. Obwohl er mit Steinen schon immer etwas zu tun gehabt hat. „Meine Familie hat einen Steinmetzbetrieb“, erklärt Diemert, der beruflich etwas ganz anderes macht. Der 53-Jährige, der auch Mitglied des Bundes Bildender Künstler in Celle ist, ist Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma.

Die Werke von Norbert Diemert sind beim Immobilienmakler Engel&Völkers, Schuhstraße 16, sowie im Schuhgeschäft Nothnagel, Markt 2, zu sehen. Der Künstler ist unter der E-Mail-Adresse norbertdiemert@web.de zu erreichen. (gu)

Autor: Gunther Meinrenken, geschrieben am: 02.11.2011