Der Reiz der Variation in der Wiederholung

Dasselbe Frauengesicht, viermal, in unterschiedlichen Farben, mit unterschiedlichem Ausdruck, vor anderen Hintergründen. Zwangsläufig huscht der Blick des Betrachters von „Kopf und Kragen“ der Celler Künstlerin Andrea Rauser von einem Porträt zum anderen.

 

CELLE. Wie bei einem Fehlersuchbild werden die gleichen und eben doch nicht gleichen Motive betrachtet. Ein Effekt, der bei Rauser durchaus gewollt erscheint. Die Kunst- und Französischlehrerin setzt darauf, „mit dem Prinzip Serie, Wiederholung und Variation, ästhetische Wirkung zu erzielen“, wie sie selbst formuliert.

Serien begegneten den Menschen ständig im täglichen Leben. Konsumgüter wie Autos etwa werden in Serie produziert. Sie unterscheiden sich nicht voneinander. Rauser, die in Kassel und Osnabrück studiert hat und seit 2006 in Celle lebt, spielt in ihren Werken mit diesem Gedanken. „Die Wiederholung ein und desselben Motivs widerspricht der Idee vom Kunstwerk als einmaliger Setzung“, meint die BBK-Künstlerin.

Die Viererserie ist allerdings nur ein Ausschnitt aus ihrem Schaffen, bei dem sie immer wieder Personen aus ihrer unmittelbaren Umgebung darstellt. „Ich setze mich mit Farbe, Linie und Form auseinander, kontrastiere dabei gegensätzliche Prinzipien, wie Linie gegen Fläche“, beschreibt Rauser ihre Kunst. Durch diese Überlagerungen schaffe sie Tiefe in ihren Bildräumen. (gu)

Autor: Gunther Meinrenken, geschrieben am: 21.10.2013