Symbol für Kraft der Weiblichkeit und Natur

Bis 9. November stellen bei der Aktion „Kunst – hier auch!“ 105 Künstler in 93 Celler Geschäften ihre Werke aus. Die CZ stellt in einer Serie eine Auswahl vor. Heute: Kristina Bork-Frieling im Schuhhaus Warner, Mauernstraße 48-49.

 

CELLE. Märchenhaft und surrealistisch mutet die "Baumfrau" an – ein Ölgemälde, das die Künstlerin Kristina Bork-Frieling im Rahmen der Aktion "Kunst – hier auch!" im Schuhhaus Warner ausstellt. Dabei lässt die 62-jährige gebürtige Berlinerin der Fantasie des Betrachters viel Raum.

Gleichsam wie Haare wachsen der Baumfrau Äste aus dem Körper. "Sie steht für die Kraft der Weiblichkeit", erläutert Bork-Frieling. Zugleich gehe es ihr darum, das Augenmerk auf den Erhalt der Wälder zu richten. "Ich sehe meine Aufgabe darin, dass die Menschen in ihr Herz zurückfinden und die Natur zu schätzen wissen", beschreibt die Künstlerin ihre Intention.

Das Gemälde, das mit der nächtlichen Stimmung eine romantische Atmosphäre vermittelt, ist im vergangen Jahr entstanden und steht beispielhaft für die künstlerische Entwicklung der Bröckelerin. Während Bork-Frieling früher meist sozialkritische Themen aufgegriff, wirken ihre Werke heute eher sanfter und weniger aggressiv. Schwerpunkte ihres Schaffens sind die Öl- und Hinterglasmalerei. Aber auch Plastiken sowie Arbeiten aus Holz und Speckstein gehören zu ihrem Repertoire.

"Ich wollte schon als Kind Malerin werden", berichtet Bork-Frieling, die bis 1995 in München lebte und seit den 80er Jahren mit ihren Werken an einer Vielzahl von Ausstellungen im süd- und norddeutschen Raum beteiligt war.

Bork-Frieling studierte Grafikdesign und arbeitete bis Ende der 80er Jahre als Zeitschriftenlayouterin – zuletzt für den Burda-Verlag. Es folgten zahlreiche Seminare und Kurse bei Münchner Malern und Plastikern, in denen sie sich weiterbildete.

Seit 1989 ist Bork-Frieling freiberuflich als Malerin und Grafikerin tätig. Nach Aufgabe ihrer Berufstätigkeit im Verlagswesen hatte sie mehr Zeit für ihre Kunst. Mitte der 90er Jahre folgte schließlich der Umzug nach Bröckel. Seitdem will sie ihr Wissen um künstlerische Darstellungsformen auch anderen vermitteln. Sie ist Dozentin an der Volkshochschule Celle und gibt auch private Malkurse. Darüber hinaus war sie drei Jahre lang Mitglied in der Künstlergruppe Leiferde.

Autor: Oliver Gatz, geschrieben am: 05.11.2013