Kunst - hier auch: Karola Uhde irritiert mit entfremdeten Gegenständen
Bis 9. November stellen bei der Aktion „Kunst – hier auch!“ 105 Künstler in 93 Celler Geschäften ihre Werke aus. Die CZ stellt in einer Serie eine Auswahl vor. Heute: Karola Uhde bei Betty Barclay, Heiliges Kreuz 25.
CELLE. "Ich möchte mit meiner Kunst an Orten überraschen, an denen man keine Kunst erwartet. Mir ist es wichtig, die Hemmschwelle für Kunstwerke zu senken." So beschreibt Karola Uhde mit wenigen Worten, was sich auch mit einem Blick auf ihre Werke erschließt. Uhde ist eine Meisterin der Verwandlung, deren Kunst die Betrachter verblüfft und erheitert.
Das liegt vor allem daran, dass die Wathlingerin mit Alltagsgegenständen arbeitet, die man eigentlich an anderen Orten vermutet. Die 52-Jährige nimmt Partyteller, Blumentöpfe, Wurstpappen, Kaffeebecher oder Plastikeimer und gestaltet daraus ihre einzigartigen Skulpturen, deren Wirkung auch in der Masse liegt.
So wie bei "Eimerlei", einem riesigen Lichtkunstobjekt, das aus 400 Plastikeimern und 700 Klemmen besteht. Zwei Stunden braucht Uhde für den Aufbau des Werkes, das während der Aktion "Kunst – hier auch" bereits zweimal auf dem Brandplatz aufgestellt worden war. "Ich bin eben eine schnelle Maus", sagt Uhde über ihren Arbeitsstil.
Die gelernte Floristin und Bürokauffrau beschäftigt sich dabei gerne mit vergänglichen Dinge, wie Kunst aus Pflanzen oder außergewöhnlichen Objekten wie Kleider aus Einkaufstüten. Eines schafft sie dabei immer wieder: "Meine Exponate sollen die Wahrnehmung irritieren und so den Betrachter zu einem Moment des Innehaltens bewegen."
Autor: Gunther Meinrenken, geschrieben am: 31.10.2013