Brunes Ein-Bild-Filme werfen satirischen Blick auf die Welt

Ein Golfspieler sitzt in der Hocke, eine Hand am Schläger, die andere baumelt lässig über dem Knie. Auf den ersten Blick denkt der Betrachter an eine typische Szene aus dem Golfsport. Der Spieler liest das Grün, doch schon bald erkennt man das Dilemma, in dem der Mann mit der Mütze steckt: Sein Ball ist auf einem Hundehaufen gelandet.

 

CELLE. Mit Werken wie diesen wirft der Celler Horst Brune einen satirischen Blick auf die Welt. Das Augenzwinkern steigert sich dabei mitunter ins Zynische. Der schräge Humor liegt dem 65-Jährigen im Blut. Und schon früh hat er damit Erfolg gehabt. "Ich habe unter anderem Comics für das Berliner Stadtmagazin 'zitty', den Eulenspiegel oder auch für Titanic gezeichnet“, berichtet der Celler.

Dem reinen Künstlerleben zog Brune allerdings die Lehrerlaufbahn vor. Das Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin brach er ab und wechselte nur einen Steinwurf weiter an die FU Berlin, wo er Kunst und Politik auf Lehramt studierte. 1994 zog der gebürtige Hannoveraner dann nach Celle, wo er bis vor Kurzem an der Fachoberschule für Gestaltung tätig war.

Bilder wie der „Golfspieler“ hat Brune eine ganze Reihe gemalt. "Ein-Bild-Filme" nennt er diese Motive, bei der die Nähe zum Comic deutlich zutage tritt. Mit einem Satz ist die Geschichte erzählt: "Was denkt ein Golfspieler, wenn sein Ball in einem Hundehaufen gelandet ist?" prangt als Überschrift über dem Werk, neben dem Kopf des Golfspielers befindet sich eine große Sprechblase – sie ist leer. Eine Aufforderung an den Betrachter, selbst hinein zu interpretieren, was dem glücklosen Sportsmann gerade durch den Kopf geht. Brunes Werk umfasst aber auch abstrakte Bilder. "Ich male gerne Landschaften, kleinformatig und sehr farbig", erzählt er. (gu)

Autor: Gunther Meinrenken, geschrieben am: 22.10.2013